ADS / ADHS und Begleiterkrankungen

„Mehr als nur ADHS: Warum eine Diagnose oft nicht reicht, um das ganze Bild zu verstehen.“

ADS / ADHS und Begleiterkrankungen

ADHS tritt selten als isolierte Störung auf. Depression, Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Borderline Persönlichkeitsstörung, Burn-out sind häufige Begleiterkrankungen.  Gleichzeitig verdecken die Symptome dieser Erkrankungen häufig die ADHS Symptomatik und lassen diese unerkannt.

ADS / ADHS und Depression

ADHS und Angststörungen treten häufig gemeinsam auf und beeinflussen sich wechselseitig. Etwa ein Viertel der Erwachsenen mit ADHS entwickelt im Laufe ihres Lebens auch eine Angststörung. Angst kann sowohl eine Folge von ADHS sein, beispielsweise durch Stress, der durch die ADHS-bedingten Herausforderungen entsteht, als auch eine eigenständige Störung, die komorbid, also gleichzeitg mit ADHS auftritt.

Neben genetischen Gründen ist davon auszugehen, dass ADHS Betroffene in ihrer Kindheit  durch viele negative Erfahrungen im Lebensverlauf wie Ablehnung oder Versagen, besonders vulnerabel, also verletzlich  sind. Betroffene Kinder haben im Rahmen ihrer Entwicklung viel Stress erlebt, und all diese Erfahrungen haben es verhindert, ein gesundes und stabiles Selbstwertgefühl aufbauen zu können. Gerade aber die Selbstzweifel und Selbstunsicherheit sind wieder ein Risikofaktor für Ängste und Depressionen. Die zunehmenden Anforderungen bezüglich Beruf und Familie im Erwachsenenalter werden häufig als überfordernd erlebt. Die hohe Reizoffenheit, Desorganisation und Spontanreaktionen erfordern eine stete Regulation. Die Befürchtung, diese Anstrengung auf Dauer nicht erbringen zu können, hält die Angst vor Versagen aufrecht. Innere Unruhe und ständiges Gedankenrasen fördern zudem das ängstliche Grübeln. Eine besondere Rolle spielt die soziale Angst. Das Erleben des ’anders seins’ schürt die Unsicherheit in sozialen Situationen. Der Wunsch nach Zugehörigkeit fördert den Anpassungsdruck, der auf Dauer eine Überlastung darstellt.

Eine medikamentöse ADHS Behandlung sollte sinnvollerweise immer begleitet sein von einer psychotherapeutischen Behandlung, die die komorbiden psychischen Begleiterkrankungen mit einbezieht. Patienten profitieren insbesondere Akzeptanz- und achtsamkeitsbasierte Ansätzen, die durch eine neue Perspektive auf sich selbst  und im Umgang mit ADHS zu einer nachhaltigen psychischen Entlastung führen können.

ADS / ADHS und Angst

ADHS und Angststörungen treten häufig gemeinsam auf und beeinflussen sich wechselseitig. Etwa ein Viertel der Erwachsenen mit ADHS entwickelt im Laufe ihres Lebens auch eine Angststörung. Angst kann sowohl eine Folge von ADHS sein, beispielsweise durch Stress, der durch die ADHS-bedingten Herausforderungen entsteht, als auch eine eigenständige Störung, die komorbid, also gleichzeitg mit ADHS auftritt.

Neben genetischen Gründen ist davon auszugehen, dass ADHS Betroffene in ihrer Kindheit  durch viele negative Erfahrungen im Lebensverlauf wie Ablehnung oder Versagen, besonders vulnerabel, also verletzlich  sind. Betroffene Kinder haben im Rahmen ihrer Entwicklung viel Stress erlebt, und all diese Erfahrungen haben es verhindert, ein gesundes und stabiles Selbstwertgefühl aufbauen zu können. Gerade aber die Selbstzweifel und Selbstunsicherheit sind wieder ein Risikofaktor für Ängste und Depressionen. Die zunehmenden Anforderungen bezüglich Beruf und Familie im Erwachsenenalter werden häufig als überfordernd erlebt. Die hohe Reizoffenheit, Desorganisation und Spontanreaktionen erfordern eine stete Regulation. Die Befürchtung, diese Anstrengung auf Dauer nicht erbringen zu können, hält die Angst vor Versagen aufrecht. Innere Unruhe und ständiges Gedankenrasen fördern zudem das ängstliche Grübeln. Eine besondere Rolle spielt die soziale Angst. Das Erleben des ’anders seins’ schürt die Unsicherheit in sozialen Situationen. Der Wunsch nach Zugehörigkeit fördert den Anpassungsdruck, der auf Dauer eine Überlastung darstellt.

Eine medikamentöse ADHS Behandlung sollte sinnvollerweise immer begleitet sein von einer psychotherapeutischen Behandlung, die die komorbiden psychischen Begleiterkrankungen mit einbezieht. Patienten profitieren insbesondere Akzeptanz- und achtsamkeitsbasierte Ansätzen, die durch eine neue Perspektive auf sich selbst  und im Umgang mit ADHS zu einer nachhaltigen psychischen Entlastung führen können.

ADS / ADHS und Trauma

Traumatische Erfahrungen – insbesondere in der Kindheit – können Symptome hervorrufen, die ADHS ähneln. Dazu gehören Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, emotionale Überflutung, impulsives Verhalten. Daher kommt der Differenzialdiagnose eine entscheidende Bedeutung zu, um festzustellen, ob die Symptome Folge eines Traumas sind , ob tatsächlich ein ADHSyndrom vorliegt oder möglicherweise  beide Diagnosen zutreffen. Allerdings tritt AD(H)S nicht als Folge einer posttraumatischen Belastungsstörung auf, sondern ist genetisch vererbt oder durch Umweltfaktoren begünstigt. Dennoch können AD(H)S Betroffene aufgrund ihrer Andersartigkeit und Sensibilität leichter traumatisiert werden. Konflikte, Risikoverhalten und Ablehnung stoßen auf eine erhöhte Kränkbarkeit und emotionale Empfindsamkeit, was zu vermehrten Mikrotraumata führen kann, die in eine posttraumatische Belastungsstörung gipfeln.

Eine große Gefahr besteht darin, dass Traumasymptome fälschlicherweise als ADHS diagnostiziert werden. Betroffene erhalten in solchen Fällen nicht die spezifische Unterstützung, die sie brauchen, um das Trauma auf gesunde Weise zu bewältigen. Wenn sie keine traumaspezifische Behandlung erhalten – bekannte Verfahren sind beispielsweise EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing ) oder PITT (Psychodynamisch imaginative Traumatherapie), so werden sich die Symptome kaum verbessern. Auch wenn aufgrund der Symptomüberschneidung Themen behandelt werden, die sowohl bei AD(H)S als auch Traumabewältigung eine Rolle spielen,  so bleiben vermutlich die Schwierigkeiten bestehen, mit den Gedanken und Gefühlen umzugehen, die mit dem erlebten Trauma verbunden sind. Verlassen wir uns bei der Diagnostik auf Checklisten und Screening Verfahren, ohne das Gesamtbild zu betrachten, sind Fehldiagnosen vorprogrammiert.

Dies liegt daran, dass sich bei beiden Störungen die genetischen und neurologischen Grundlagen teils überlappen. Gehirnregionen, die für Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und emotionale Regulation zuständig sind, zeigen bei beiden Störungen ähnliche Auffälligkeiten im Vergleich zu Gehirnen nicht betroffener Personen.

Dadurch überschneiden sich  gewisse Symptome von ADHS und ASS, was die Diagnosestellung erschwert. Es erfordert ein hohes Maß an Erfahrung, um die berichteten Symptome so fein zu erfassen, dass diese die Besonderheiten der einen und der anderen Störung genau abbilden. So liegt  der grundlegende Unterschied in der Hyperaktivität darin, dass  Menschen mit Autismus stereotype und repetitive Bewegungsabläufe zeigen während Menschen mit ADHS einen grundsätzlichen Bewegungsdrang und eine generelle motorische Unruhe zeigen. Oder es kann bei beiden Störungsbildern zu einem übermäßigen Redefluss kommen. Während Menschen mit ADHS aufgrund ihrer Impulsivität dazu neigen, andere zu unterbrechen und mit unüberlegten Aussagen regelrecht “herauszuplatzen” passiert es Autismus-Betroffenen eher zu direkten, situationsunangemessenen Bemerkungen, da sie Schwierigkeiten haben soziale Regeln und Indikatoren nachzuvollziehen. Weitere Merkmalsüberschneidungen mit jedoch feien Unterschieden entstehen etwa durch die sensorische Überempfindlichkeit bei Autismus Betroffenen und der daraus resultierenden Aufmerksamkeitsdefizite. Des Weiteren können als Folge der Reizüberflutung bei Autisten Wutausbrüche auftreten, wie es auch bei Menschen mit ADHS, die ein ausgeprägtes Temperament zeigen,  möglich ist.

Diese Beispiele zeigen,  dass eine Einordnung der beiden Störungsbilder ein differenziertes Unterscheidungsvermögen erfordert.

ADS / ADHS bei Erwachsenen

Eine unerkannte ADHS kann zu erheblichem Stress und innerem Leid führen – oft bleibt dies jedoch lange unbemerkt, weil Betroffene ihre Schwierigkeiten im Alltag, im Beruf und in Beziehungen geschickt ausgleichen und verbergen.

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