ADS / ADHS und Sucht

„Was als Selbstregulation beginnt kann schnell in einer Abhängigkeit enden“

ADS / ADHS und Sucht

Zwischen ADS / ADHS und der Entwicklung von Suchtverhalten besteht ein nachgewiesener Zusammenhang. Studien zeigen, dass Menschen mit ADS / ADHS ein deutlich erhöhtes Risiko für Substanzmissbrauch und -abhängigkeit haben – insbesondere in Bezug auf Nikotin, Alkohol, Cannabis, Stimulanzien und sedierende Medikamente. Auch Verhaltenssüchte wie exzessives Gaming oder impulsives Konsumverhalten treten häufiger auf.

Ursächlich hierfür sind mehrere Faktoren. Zentral ist die bei ADHS typische Störung der Impulskontrolle und Emotionsregulation, die die Wahrscheinlichkeit für kurzfristig belohnendes, aber langfristig schädliches Verhalten erhöht. Substanzen wie Nikotin oder Alkohol werden von Betroffenen häufig zur Selbstmedikation genutzt – um innere Unruhe, Anspannung oder Konzentrationsprobleme zu lindern. Dieses „Coping“ durch Konsum kann sich unbemerkt verselbstständigen.

Neurobiologisch zeigen sich bei ADHS Veränderungen im dopaminergen Belohnungssystem. Dieses Ungleichgewicht kann eine geringere Fähigkeit zur Selbstregulation und ein verstärktes Verlangen nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung mit sich bringen – beides Risikofaktoren für Suchtentwicklung.

Wird ADS / ADHS nicht erkannt und behandelt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter problematische Konsummuster entwickeln. Frühzeitige Diagnostik und eine multimodale Therapie – bestehend aus Psychoedukation, Verhaltenstherapie und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung – senken nachweislich das Sucht- und Rückfallrisiko.

ADS / ADHS bei Erwachsenen

Eine unerkannte ADHS kann zu erheblichem Stress und innerem Leid führen – oft bleibt dies jedoch lange unbemerkt, weil Betroffene ihre Schwierigkeiten im Alltag, im Beruf und in Beziehungen geschickt ausgleichen und verbergen.

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