Wie äußert sich ADHS im Erwachsenenalter?
Es gibt kein einzelnes Symptom, das eindeutig auf eine Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) hinweist. Vielmehr handelt es sich um eine komplexe Erkrankung, die sich aus verschiedenen Symptomen zusammensetzt. Dabei treffen ADHS Symptome auf individuelle Personenmerkmale und Lebensumstände, aus welchen sich ein einzigartiges Erscheinungsbild herausbildet, jedoch immer verbunden mit einem Gefühl des ‚anders seins‘. Dennoch sind drei zentrale Kernsymptome definiert, die je nach Typ und Form unterschiedlich stark in Erscheinung treten. ADHS bei Erwachsenen zeigt sich durch eine Aufmerksamkeits- bzw. Konzentrationsstörung, Hyperaktivität sowie Impulsivität. Zusätzlich können Begleitsymptome auftreten, wie Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation, emotionale Dysregulation, Stimmungsschwankungen oder innere Unruhe.
Trotz aller Unterschiedlichkeit lassen sich einige Kernmerkmale identifizieren, die besonders häufig beschrieben werden.
Aufmerksamkeit:
- Trotz großer Anstrengung kann die Aufmerksamkeit nicht willentlich gelenkt werden
- Es gelingt nicht, aus den vielen Umgebungsreizen jene herauszufiltern, die gerade wichtig sind
- Es bereitet Probleme, Wichtiges zu priorisieren und bis zur Fertigstellung dranzubleiben
- Obwohl Aufgaben als wichtig bewertet fehlt die Initiative, diese zeitgerecht zu erledigen
- Das Arbeitsgedächtnis ist eingeschränkt mit dem Effekt: aus den Augen, aus dem Sinn
Selbstorganisation:
- Trotz großer Anstrengung kann die Aufmerksamkeit nicht willentlich gelenkt werden
- Es gelingt nicht, aus den vielen Umgebungsreizen jene herauszufiltern, die gerade wichtig sind
- Es bereitet Probleme, Wichtiges zu priorisieren und bis zur Fertigstellung dranzubleiben
- Obwohl Aufgaben als wichtig bewertet fehlt die Initiative, diese zeitgerecht zu erledigen
- Das Arbeitsgedächtnis ist eingeschränkt mit dem Effekt: aus den Augen, aus dem Sinn
Hyperaktivität / Überaktivität:
- Es bestehen eine hohe innere Unruhe verbunden mit Problemen zu entspannen
- Das Denken ist beschleunigt und Gedankeninhalte wechseln rasch
- Überaktivität sorgt immer wieder für eine Überschreitung der Belastungsgrenze
- Hände- und/oder Beine sind in ständiger Bewegung
- Es besteht ein erhöhter Bewegungsdrang; erhöhte Bewegung hilft innere Anspannung abzubauen
Impulsivität:
- Reaktionen erfolgen spontan und werden häufig später bereit
- Bereits geringe Anlässe lösen eine übermäßige Wut aus
- Es besteht der Drang, eigene Ideen/Gedanken unmittelbar zu äußern
- Das Konsumverhalten (Essen, Kaufen, Medien) ist impulsiv
- Es besteht ein erhöhter Rededrang häufig verbunden mit erhöhter Sprechgeschwindigkeit und -lautstärke
Emotionalität:
- Hohe emotionale Reagibilität verbunden mit Schwierigkeiten, diese zu regulieren
- Stimmungen können innerhalb kurzer Zeit deutlich schwanken
- Bereits kleine Anlässe führen zu einer hohen Gereiztheit
- Ohne äußeren Anlass treten Phasen von Motivations- und Antriebsschwäche auf
- Es besteht eine Selbstwertproblematik
Symptome, die vorwiegend (aber nicht ausschließlich) bei Frauen auftreten:
- Es besteht eine Neigung zu Tagträumereien
- Ein Rückzug in die eigene Gedankenwelt schützt vor zu viel Reizvielfalt
- Eine übermäßige Anpassung und sozial erwünschtes Verhalten schützt davor aufzufallen
- Häufig bestehen Selbstzweifel und Verunsicherung
- Erschöpfung tritt häufig und intensiv auf